Hawaiianische Begriffe

 

Die hawaiianische Sprache ist polynesischen Ursprungs und vor allem wohl dadurch, dass sie jahrhundertelang nur in Form von Gesängen und Gedichten überliefert wurde, sehr melodisch.

Die christlichen Missionare, die vor etwa 200 Jahren auf die Inseln kamen, versuchten, die Sprache in eine Schriftform zu bringen nicht nur, um sie verstehen zu können, son­dern natürlich auch, um die Bibel in die Sprache des Volkes übersetzen zu können, da sie angetreten waren, zum christlichen Glauben zu bekehren.

Lange Zeit war die hawaiianische Sprache vom Untergang bedroht. Zu sehr drängten die Sprachen der zahlreichen Einwanderer in den Vorder­grund, und Englisch wurde zur Umgangs- und Amtssprache. Heute wird das Hawaiianische wieder mehr gepflegt, an der University of Hawaii kann man die Sprache studieren. Viele Einzelbegriffe werden im Alltag verwendet (z. B. kane und wahine zur Bezeichnung der Toi­lettenräume), und auf der kleinen Insel Niihau im Nordwesten des Archipels leben etwa 200 Hawaiianer, die sich ausschließlich in ihrer ursprünglichen Muttersprache verständigen.

Fünf Vokale (a, e, i, o und u) sowie acht Konsonanten reichen aus, um hawaiianische Worte zu bilden. Die Aussprache ist relativ einfach und eingängig, wenn auch bei manch langen Worten zunächst gewöhnungs­bedürftig. Der Apostroph innerhalb eines Wortes kennzeichnet einen Knacklaut, durch den die aufeinanderfolgenden Vokale getrennt ausgesprochen werden.

Die folgende Aufstellung beinhaltet häufig im Alltag benutzte Worte, sowie Begriffe, die zum besseren Verständnis kultureller Traditionen oder zur Entschlüsselung von Orts- und Eigennamen diesen können.

 

 

ahu ula

Federumhang

ali'i

alte, hawaiianische Adelsklasse

aina

Land

akaku

Vision, Betrachtung

ala

wohlriechend, auch: Straße, Weg

aloha

Formel zur Begrüßung und zum Abschied, gleich-zeitig Bezeichnung für Liebe, Freundlichkeit, Zuneigung

`amakihi

Vogelart (Baumläufer, Loxops virens), auf den hawaiianische Inseln endemisch. Aus seinen gelben und grünen Federn wurde Federschmuck hergestellt.

anuenue

Regenbogen

apana

Stück, Landteilung

`apapane

Vogelart (Baumläufer, Himatione sangui-nea), mit purpurrotem Körper, schwarzen Flügeln und schwarzen Schwanzfedern, aus denen Federschmuck hergestellt wurde.

aumakua

Familie oder persönliche Habe

auwai

Graben, Bach

auwana

bummeln, spazierengehen

auwe

Ausruf des Erstaunens

`ewa

wörtlich: „krumm”, oft gebraucht, um Wegerichtung anzugeben, Name eines Ortes auf Oahu

haku

zusammenfügen, weben, anordnen, Herstellung eines Lei

ha lau

großes Haus, in dem der Hula-Tanz gelehrt wird, Bootshaus

hale

Haus, Gebäude, Saal

hana

Bucht, Tal

hana hou

Zugabe, eine Zugabe verlangen/machen

haole

ursprünglich für alle Ausländer gebräuchlich, später dann nur noch für Weiße (auch: „caucasans”) gebraucht

hapa

Hälfte, auch zur Bezeichnung von Menschen ge­bräuchlich, die gemischtrassig sind, z. B. hapahaole.

hapai

Schwanger

hou

Frohes neues Jahr

heiau

Tempelanlage, religöse Stätte

hele mai

Aufforderung: komm!

hinahina

(Heliotropium anomalum), nach Vanille duftende Strandpflanze mit schmalen, doldenförmigen, silberfarbenen Blättern

holoholo

gehen

holoku

langes, leichtes Kleid mit Schleppe und Passe

ho'olaule'a

Zeremonie, großes Fest

huhu

wütend

hui

Vereinigung, Club

hukilau

Fischernetz, mit einem Netz fischen

hula

hawaiianischer Ausdruckstanz, von Gesang begleitet, zur Weitergabe von Traditionen, Übermittlung von Familiengeschichten des Adels und besonderer Ereignisse, zur Unterhaltung.

iwi

Baumläufer (Vestiaria coccinea) mit scharlachrotem Gefieder, das zur Herstellung von Federschmuck verwendet wurde.

ili ili

Kieselstein

`ilima

(Sida fallax), kleine und große Sträucher mit gelben, orangefarbenen, grünen oder tiefroten Blüten, die zur Herstellung von leis verwendet werden.

imu

Erdofen, in dem Spanferkel und andere Gerichte für Festlichkeiten zubereitet werden.

ipo

Liebling

ipu hokiokio

aus Kürbis hergestellte Pfeife

kahiko

alt, früher, überliefert

ka hili

königlicher Federschmuck, aus roten und gelben Federn von Seevögeln hergestellt.

kahu

Pfarrer, Minister, Gesetzeswächter

kahuna

Priester, Minister, allgemein: Experte

kahuna lapa'au

Medizinmann, Priester mit medizinischen Kenntnissen

kai

Meer, Meerwasser

kama'aina

auf Hawaii geborener oder seit langer Zeit hier lebender Mensch

kanaka

Mann, Angehöriger der einfachen Klasse

kane

Mann, männlich

kapa

Bekleidungsstück, aus der Rinde des Wauke-Baumes hergestellt

kapu

Tabu, Verbot, verboten

kauna'oa

blätterloser Morgenblüter (Cuscuta sandwichiana) mit schlanken, orangefarbenen Stengeln, die zur Herstellung von leis verwandt werden.

keiki

Kind, Nachkomme

kiawe

Algarobenbaum (Prosopis pallida)

ki'i

Ansehen, Statue, Idol, Bild, Fotografie

kilu

Kürbis, Nußschale

koa

der größte der auf den hawaiianischen Inseln beheimateten Bäume, wegen seines Edelholzes wertvoll, auch: Krieger.

koi

japanischen Ursprungs: Karpfen mit prächtigen Farben

kokua

Hilfe, Zusammenarbeit

koloa

hawaiianische Ente (Anas wyvilliana), die auf allen Inseln heimisch ist, aber zu den bedrohten Arten gehört

kona

der Windrichtung abgewandte Küstenseite (leeseitig).

koolau

der Windrichtung zugewandte Küstenseite.

kuhina

Minister

kukui

Nußbaum (Aleurites moluccana), die öligen, weißen Kerne der Nüsse wurden früher zur Herstellung von Kerzen verwandt.

kumu

Lehrer

kumu hula

Lehrer hawaiianischer Tänze

kupuna

Großeltern

la nai

Vorbau, Vordach, Veranda

lau hala

Pandanusblätter (Pandanaceae), zum Flechten gebraucht

lei

Kranz oder Girlande aus Blumen, Blättern, Federn, Muscheln oder Elfenbein

limu

Seegras

loke lani

kleine, rote Rose, Wahrzeichen auf Maui

lua

Nebenhaus, Toilette

lu'au

hawaiianische Festessen

luna

Vorgesetzter

mahalo

Danke

mahalo nui loa

 

Vielen Dank

 

Mahimahi

Delphin

mahiole

Helm mit Federschmuck

makahiki

früher: Festhalle; heute: jährlich stattfindendes Fest mit sportlichen Wettkämpfen und religiöses Feiern.

makai

seewärts, zum Meer hin, als Wegebezeichnung gebraucht

makani

Wind, Brise

malama `a ina

bewahren, sorgen (für das Land)

malihini

Neuankömmling, Besucher

malo

Lendenschurz

mamo

Vogelart: schwarzer Baumläufer (Drepanis pacifica)

mana

göttliche bzw. übernatürliche, spirituelle Kraft

mano

Hai

manu

Vogel

mauka

Landesinnere, zu den Bergen hin, als Wegebezeich­nung gebräuchlich

mauna

Berg, gebirgig

aloha pumehana

mit freundlichen Empfehlungen

mele

Lied, Gedicht

Mele Kalikimaka

Frohe Weihnachten

Menehune

sagenhafte, kleinwüchsige Menschen, die vor den polynesischen Einwanderern auf den hawaiianischen Inseln gelebt haben sollen, die während der Nacht gearbeitet haben sollen, um Wege, Fischteiche und Tempel zu bauen.

moana

Ozean

mokihana

endemischer Baum, der nur auf Kauai vorkommt und dessen Früchte oft in leis eingearbeitet werden (Pelea anisata)

mu'umu'u

leichtes Kleid

nei

hier, diese Stelle

ne ne

hawaiianische Gänseart (Branta sandvicensis), hawaiianischer Staatsvogel

nui

lang, groß, bedeutend

'ohana

Familie

`o helo

kleiner, endemischer Strauch, an dem runde, rote oder gelbe Beeren wachsen, die roh gegessen oder zur Herstellung von Saucen verwendet werden.

`o hi'a lehua

einheimischer Baum mit dunkelrotem Hartholz, vor allem auf Big Island beheimatet (Metrosideros macropus).

olona

einheimischer Strauch (Touchardia latifolia), dessen Rinde zur Herstellung von Fischernetzen und als Basis für Federumhänge benutzt wurden.

`ono

köstlich, geschmackvoll, schmackhaft.

`o'o

ausgestorbene Vogelart (Moho nobilis), dessen gelbe Flügelfedern zur Herstellung von Federschmuck verwandt wurden.

Pahu

Trommel

pali

Klippen, Abgrund

paniolo

Cowboy

Pau

Ende, beendet

pa'u

Rock für Reiterinnen

pele

Lavafluß, Göttin

pikake

Jasmin

pili

Grasart (Heteropogon contortus), die früher zum Herstellen von Hausdächern benutzt wurde

pohaku

Fels, Stein

pua

Blume

pueo

Eule

puili

Bambusrassel

puka

Loch, Tor, Türe

punee

Sofa

pu pu

Vorspeise

shaka

Geste, die entboten wird — hierbei wird eine Faust gebildet, bei der Daumen und kleiner Finger ge­spreizt werden — und soviel wie „Hallo” bedeutet.

tu tu

Großmutter

ua

Regen

'uli 'uli

Rassel, aus Kürbis hergestellt, der mit Körnern gefüllt und mit Federn geschmückt ist, als Begleitinstrument zum Hula-Tanz.

wahine

weiblich, Frau

wiki wiki

schnell, eilig

 

Oahu

 

Wer nur in Waikiki bleibt, ist selber schuld: Auf Oahu warten noch viele andere Attraktionen.

Für die meisten Hawaii-Urlau­ber ist Oahu gleichbedeutend mit Honolulu. Badefreudige aa­len sich am Strand von Waikiki, Naturfreunde eilen weiter auf die anderen Inseln. Und Oahu, das Hinterland von Honolulu, bleibt meist links liegen. Eigent­lich zu Unrecht, denn Oahu ist mit 1575 qkm die drittgrößte In­sel des Archipels. Zwar leben hier gut 830000 Menschen rund 80% der Gesamtbevölke­rung Hawaiis, doch von denen wohnen wiederum gut 80% in und um Honolulu.

Da bleibt viel Platz für Ana­nasfelder, von denen Oahu bis heute mehr besitzt als jede an­dere Insel, für kleine Landstädt­chen und für verblüffend viel Na­turschönheit. Zwei Bergketten, die üppig grüne Koolau Range im Osten und die trockenere Waianae Range im Westen, bestimmen das Landschaftsbild. An der Ostküste stürzen die spekta­kulären Pali-Klippen hinab ins Meer, und das weite Hochland im Inneren der Insel ist die wichtig­ste Landwirtschaftsregion. Der wüstenhaft trockene Westen wartet auf mit langen Stränden und Fischerdörfern.

Sobald man also Honolulu verlässt und das umfasst den gesam­ten Südosten der Insel, ist man in einer anderen Welt. Einer mit gemütlichen Landstraßen am Meer, Plantagen und herrlichen Stränden. Ins Auge fällt die star­ke Präsenz des Militärs. Rund 40000 Soldaten sind hier statio­niert, und überall stößt man auf Barackenstädte und Radaranla­gen. Pearl Harbor, der einzige große Naturhafen im ganzen Staat, ist der wichtigste Flotten­stützpunkt Amerikas im Pazifik.

Die reglementierte, unifor­mierte Welt der Soldaten steht in auffälligem Kontrast zur locke­ren, bunten Surferszene an der Nordküste. Und die ist sehens­wert, vor allem im Winter, wenn sich am Banzai Beach die besten Surfer der Welt mit den legendä­ren Zehn-Meter-Wellen messen.

Maui

 

Maui ist die flächenmäßig zweitgrößte der hawaiia­nischen Inseln und nimmt auch in Bezug auf die jährlichen Besucherzahlen nach Oahu den zweiten Platz ein. Einwohnermäßig belegt Maui mit etwa 88.000 Einwohnern den Dritten Platz.

Entstanden ist Maui in zwei erdgeschichtlichen Phasen. Zunächst hoben sich die Vulkankegel der Berge im Westen aus dem Meer hervor, von denen der höchste Gipfel der Puu Kukui mit 1.764 m ist. Erst später bildete sich der östliche Gebirgszug der Insel mit dem heute 3.050 m hohen Haleakala, dessen Krater mit einem Durch­messer von mehr als 8 km der größte auf Hawaii ist. Zwischen den beiden Vulkanmassiven, deren Berghänge von steilen, engen Tälern geprägt sind, bildete sich eine weite Ebene.

Schon in der frühen Besiedlung der hawaiianischen Inseln spielte Maui eine bedeutende Rolle, unter anderem aufgrund der Frucht­barkeit des Landes, und bis 1843 war der Sitz der hawaiianischen Könige in Lahaina. 

Erst mit der Zuwanderung amerikanischer und europäischer Weißer, die aus wirtschaftlichen Erwägungen und wegen der günstigen, natürlichen Hafenanlagen in Honolulu die Insel Oahu bevorzugten, verlor die Insel an Bedeutung. Nur die Walfänger blieben der Insel treu, die Lahaina als Ruhequartier auserwählt hatten, wenn sie im Winter von monatelangen Fangreisen im rauen Nordpazifik eine erholsame Zuflucht brauchten.

Bedeutsam für die hawaiianische Wirtschaft blieb Maui jedoch wegen seines fruchtbaren Bodens, wo unter günstigen klimatischen Bedingungen große Zuckerrohr-, Ananas- und sogar Gummibaum­plantagen entstanden. Die größte ihrer Art war die Plantage der Missionarssöhne Sam Alexander und Henry Perrine Baldwin, die von chinesischen Arbeitern ein Bewässerungssystem bauen ließen, das das Wasser aus den Bergen Ostmauis in die karge, sandige Ebene zwischen den beiden Bergmassiven transportierte. Aus dem früheren, fast wüstenähnlichen Gebiet wurde fruchtbares Land. Noch heute ist die „llawaiian Commercial & Sugar Company” die größte und ertragreichste Plantage des Landes.

Verkehrstechnisch sind zwar alle sehenswerten Punkte der Insel problemlos zu erreichen, eine klassische Rundreise ist jedoch nicht möglich, da sowohl der äußerste Nordwesten wie der südöstliche Küstenstreifen nur mit Allradfahrzeugen befahren werden dürfen.